Budo Club zeigt großen Kampfgeist

Der finale Kampftag in Freiburg brachte die Entscheidung über die Platzierungen. Der Budo Club Schwetzingen wollte sich in den ausstehenden drei Begegnungen nach dem verpatzten Start von den hinteren Tabellenrängen lösen. Natürlich spielte der Wiedereinsatz von Michael Konieczny für den BC eine große Rolle, er sollte in den Gewichtsregionen von 81 und 90 kg für die Punkte sorgen, die bisher gefehlt hatten.

Gleich im ersten Gefecht ging es gegen den bisher punktlosen Aufsteiger TV Neustadt um den Beginn der angepeilten Aufholjagd. Dieser Aufgabe entledigten sich die Schwetzinger mit dem 6:1 Erfolg problemlos. In der zweiten Begegnung hieß der Gegner BAC Hockenheim. Während der Budo Club in der 100 kg Klasse Dennis Schmidt gegen Jens Macheldt tauschten, änderten die Widersacher gleich auf drei Positionen, Klassen von 73 bis 90 kg, ihre Aufstellung. Dieser taktische Schachzug ging allerdings nicht auf. Vincent Schiffler, bis 73kg, ließ Daniel Kaltenbach genau so wenig eine Chance, wie Michael Konieczny, bis 81 kg, Karol Debowski. Gespannt waren die Akteure auch auf das Aufeinandertreffen im Superschwergewicht zwischen Alexander Pfau und dem Hockenheimer Nachwuchstalent Jan Niklas Goldhammer. Der hoch gehandelte BAC-Kämpfer mußte allerdings sehr bald die Überlegenheit von Alexander Pfau anerkennen, der ihn mit einem Uchi-mata (Innenschenkelwurf) auf die Matte pfefferte. Da im Anschluß Lars Brenne auch noch Jens Wölfelschneider besiegte, war der Schwetzinger 4:3 Sieg bereits unter Dach und Fach.

Im letzten Kampf des Tages waren die Gastgeber von Judo Club Freiburg der Gegner. Die stark besetzten Hausherren machten sich noch Hoffnungen auf den Spitzenplatz, der zum Aufstieg in die Baden-Württemberg Liga berechtigt. Bei einem Erfolg gegen Schwetzingen würde bei Punktgleichheit mit PS Karlsruhe die Unterbewertung entscheiden. Es war angerichtet, als im Auftaktkampf der junge Vincent Schiffler gegen den erfahrenen Bundesligaathlet Salvatore Riggio auf die Matte ging. Der sieggewohnte Freiburger kam gegen seinen Kontrahenten aber nicht wie gewünscht zum Zug. Alle seine Aktionen verpufften gegen den hervorragend agierenden Schiffler. Seine Angriffsaktionen waren jedoch von Erfolg gekrönt. Mit zwei Waza-ari Wertungen, jeweils mit einem Seoi-nage (Schulterwurf) holte er den ersten Punkt für Schwetzingen. In der Klasse bis 100 kg egalisierten die Hausherren den Rückstand im nächsten Kampf. Alexander Pfau brachte mit einem vorzeitigen Sieg seine Farben wieder in Führung, bevor die Hausherren die Klasse bis 66 kg für sich entschieden. Danach wurde es hektisch und die Oberkampfrichter am Wettkampftisch traten in Aktion. In den letzten drei Begegnungen sage und schreibe dreimal, jeweils durch Videobeweis. Das bekam zunächst Lars Brenne, der gegen Freiburg bis 81 kg antrat, zu spüren. Einen Tani Otochi (Kontertechnik), den die Kamprichter mit einem Ippon, einem ganzen Punkt, gleichzeitig der vorzeitige Sieg, wertete das Kampfgericht lediglich als Waza-ari. Es kam, wie es kommen mußte. Brenne, der sich bei einer Aktion verletzte, mußte den Kampf noch abgeben, so daß Freiburg mit 3:2 in Führung ging. Auch Michael Konieczny passierte Ähnliches. Michael Konieczny, jetzt bis 90 kg, war gegen Achim Büche der bessere Judoka, führte bereits mit Waza-ari, bevor der Videobeweis erneut gegen Schwetzingen ins Spiel gebracht wurde. Anstatt bei einer Konterattacke Konieczny eine weitere Wertung gegeben wurde, erhielt diese der Freiburger. Jetzt mußte im Golden Score die Verlängerung her. Michael Konieczny behielt trotz der negativen Begleitumstände kühlen Kopf uns entscheid mit einem O-soto-gari (große Außensichel) den Kampf doch noch für sich. Vor dem letzten Figth stand es 3:3. Die Klasse bis 60 kg mußte die Entscheidung herbeiführen. Luka Stadler für Schwetzingen gegen den starken Oualid Haddouzi. Der führte schnell mit Waza-ari und hielt Stadler am Boden fest. Der befreite sich allerdings aus dem Haltegriff. Nach Meinung des Kampfgerichts nach erneutem Videobeweis allerdings angeblich erst nach Ablauf der hierfür vorgesehene Zeit. Da es in der Halle keine elektronische Zeitnahme gab, sondern mit Handstoppung gearbeitet wurde, waren sämtliche Budo Club Proteste ergebnislos. Insgesamt drei Videoentscheidungen, alle für Freiburg, das hatte eben ein Geschmäckle. So hieß es eben 4:3 für die Gastgeber nach toller Leistung der Schwetzinger. Im Prinzip kann es als ausgleichende Gerechtigkeit gewertet werden, daß die jederzeit fairen Freiburger Sportkameraden wegen der schlechteren Unterbewertung gegenüber dem PS Karlsruhe am Ende knapp geschlagen Platz zwei Belegten. Für die Mannen vom Budo Club reichte es nach Abschluß der Kämpfe noch zu Rang vier. Nach den Leistungen von Freiburg ging es hoch erhobenen Hauptes und entspannt wieder zurück in die Heimat.

Für den Budo Club Schwetzingen gingen an den Start: bis 60 kg Lukas Stadler, bis 66 kg Niklas Jung, bis 73 kg Vincent Schiffler, bis 81 und 90 kg Michael Konieczny und Lars Brenne, bis 100 kg Jens Macheledt und Dennis Schmidt, über 100 kg Alexander Pfau.

ako

Auf dem Foto von links: Lars Brenne, Michael Konieczny, Vincent Schiffler, Alexander Pfau, Jens Macheledt, Lukas Stadler, Dennis Schmidt und Niklas Jung.

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